9-Euro-Ticket, Leitung Klaus Störch© Stefanie Eichler
Diese Menschen sind häufig mit Bus und Bahn unterwegs, um die verschiedenen Hilfsangebote zu nutzen, so z.B. das Haus Sankt Martin am Autoberg in Hattersheim. Die integrierte Caritas-Einrichtung bietet Tagesaufenthalt, Beratung, Übernachtung sowie Betreutes Wohnen für Wohnungslose.
Nicht nur an kalten Tagen sind die Obdachlosen auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen. Das Leben auf der Straße fordert ihnen ein hohes Maß an Mobilität und Flexibilität ab. Das Geld für den Fahrschein können sie sich oft nicht leisten, sie werden beim "Schwarzfahren" erwischt, müssen dann nicht nur die erhöhten Beförderungsentgelte entrichten (die sich letztlich als Schulden anhäufen), sondern riskieren außerdem empfindliche Geldstrafen, die sie dann jedoch nicht bezahlen können.
"Aus dieser Spirale kommen sie schwer wieder raus ", berichtet Einrichtungsleiter Klaus Störch. "Wir können nur versuchen zu erreichen, dass die Geldstrafen mit gemeinnütziger Arbeit oder die Strafen in Raten abgezahlt werden können." Sollte das nicht möglich sein, bedeutet das für die Menschen ein Aufenthalt im Gefängnis. Eine Nacht in der JVA kostet den Steuerzahler rund 160 Euro. Der Pädagoge fordert schon seit Jahrzehnten das Ende der Kriminalisierung.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe schätzt, dass von den rund 420.000 Wohnungslosen in Deutschland bis zu 2000 Menschen pro Jahr sogenannte Ersatzfreiheitsstrafen wegen Fahrens ohne Fahrschein im öffentlichen Nahverkehr verbüßen.
"Das 9-Euro-Ticket ist ein guter Anlass und würde für die Betroffenen zumindest zeitweise eine große Erleichterung bedeuten, aber wir müssen hier längerfristig und nachhaltig denken. Mit dem Ende des Aktionszeitraums des 9-Euro-Tickets würde auch die Mobilität der Wohnungslosen enden. Daher haben wir uns dazu entschieden, eine Spendenaktion nach dem Motto ,Mobilität im ÖPNV - auch für Wohnungslose‘ zu starten", erklärt Torsten Gunnemann, Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus.
"Wer diese unterstützen möchte, nutzt einfach den QR-Code der Spendenaktion oder den Link zu unserem online Spendenformular. Alternativ und klassisch, ist auch eine Überweisung des Betrages X auf das Caritas-Spendenkonto mit dem Verwendungszweck ‚Mobilität für Wohnungslose‘ möglich," so Gunnemann.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus Sankt Martin werden die Fahrscheine kaufen und an die obdachlosen Menschen verteilen. "Wir hoffen, dass sich viele Menschen an der Spendenaktion beteiligen und wir so dazu beitragen können, dass wohnungslose Menschen mit gültigem Ticket Zugfahren können", berichtet Klaus Störch.
Hier geht es zum Spendenformular, über "Spenden Stiften Strahlen", Verwendungszweck "Mobilität für Wohnungslose": https://ogy.de/Wohnungslose
Caritas-Spendenkonto:
Taunussparkasse
IBAN DE50 5125 0000 0002 0019 00
BIC HELADEF1TSK
Verwendungszweck: Mobilität für Wohnungslose