Das Bistum Limburg will hier helfen und stellt für Einzel- und Strukturhilfen im kommenden Jahr zwei Millionen Euro zur Verfügung. Dies hat der Diözesankirchensteuerrat am Samstag, 10. Dezember, einstimmig beschlossen. Die zwei Millionen Euro sollen in erster Linie bei Personen und Familien ankommen, die durch die Entwicklung besonders von Armut bedroht sind. Die Mittel stammen aus zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen, die sich aus der Besteuerung der Energiepauschale ergeben haben, die den Kirchensteuerzahlern im September ausgezahlt worden ist. Die Vergabe des Geldes wird über die Strukturen der Caritas im gesamten Bistum Limburg erfolgen.
Ein Beitrag, die Energiekrise zu bewältigen
Bischof Dr. Georg Bätzing unterstützt das Vorhaben mit großem Nachdruck. "Die akute Entwicklung der Energiepreise stellt unsere ganze Gesellschaft vor größte Herausforderungen. Das Bistum Limburg leistet mit dem Notfallfonds einen Beitrag dazu, diese Energiekrise zu bewältigen", sagt Bätzing. Er lädt ein, solidarisch zu sein und bittet weiterhin darum, für Menschen in akuten wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten zu spenden.
"Zu den vielen Gesichtern der Not ist eines dazugekommen: die Energiearmut, also eine Armut durch gestiegene Energiepreise" bekräftigt auch Ute Schuler, Leiterin der Abteilung Jugend und Soziales des Caritasverbandes Main-Taunus e.V., "die gesamtgesellschaftliche Solidarität in der aktuellen Krise, ist enorm wichtig."
Menschen, die durch das Raster staatlicher Hilfen fallen, stehen im Fokus
Ein besonderer Fokus bei der Vergabe der Mittel des Fonds wird auch auf Personen und Familien gelegt, die durch das Raster staatlicher Hilfen fallen. "Dafür kann es viele Gründe geben", sagt Ute Schuler, "Transfersysteme und Entlastungspakete greifen bei ihnen nur unzureichend. Andere scheuen den Gang zum Amt oder wissen zu wenig über ihre Rechte und Möglichkeiten." Das sind Probleme, welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes im Main-Taunus-Kreis aus ihrer täglichen Arbeit gut kennen.
Die Situation betroffener Menschen verschlechtert sich wegen der Energiekrise oft dramatisch, ihnen drohen als Folge daraus Ver- und Überschuldung, Stromsperren oder Wohnungskündigungen. Sie benötigen daher auch strukturelle Verbesserungen in ihrem Alltag, zum Beispiel durch Empfehlungen aus einem Stromsparcheck oder aus Energieberatung. Strukturhilfen, die ebenfalls aus dem Fonds finanziert werden, sollen neue Angebote dazu bei Akteuren vor Ort fördern.
Start im Januar
Die Beratung zu Einzelfallhilfen aus dem Notfallfonds Energiehilfe startete ab dem 15. Januar 2023 auch über das Sozialbüro des Caritasverbandes Main-Taunus e.V., Burgstraße 9 in 65719 Hofheim. Das Sozialbüro Main-Taunus ist telefonisch unter 06192 207890 zu erreichen, per Email unter sozialbuero@caritas-main-taunus.de.