Kurt Graulich Stiftung unterstützt Weihnachtsessen für Wohnungslose auch in Zeiten von Corona
Es war schon eine schöne und von den Eingeladenen sehr gerne angenommene Tradition geworden: das von der Kurt Graulich Stiftung gespendete Weihnachtsessen - Gans mit Rotkohl und Klößen - für die wohnungslosen und bedürftigen Besucher der Caritas-Facheinrichtung für Wohnungslose, dem Haus St. Martin am Autoberg in Hattersheim. Aber leider kann solch ein gemeinsames Essen für so viele Menschen in Zeiten von Corona dort nicht stattfinden.
"Was machen wir denn dieses Jahr mit dem Essen, Herr Störch?", war auch dann die besorgte Frage von Kurt-Jochem Graulich, dem Vorstandsvorsitzenden der Kurt Graulich Stiftung, als Klaus Störch, der Leiter des Hauses St. Martin, ihn zum Jahresende in seinem Büro in Flörsheim besuchte, um sich für die immer gute Zusammenarbeit und die unbürokratische Unterstützung durch die Stiftung zu bedanken. Störch schlug vor, wieder eine gute Gulaschsuppe als "Essen to go", ausgegeben unter einem Zelt neben der Facheinrichtung, ähnlich wie im Vorjahr, zu organisieren und wollte eben die dafür notwendigen finanziellen Mittel ausrechnen, als Kurt-Jochem Graulich ihm zuvorkam: "Wissen sie was, wir geben ihnen 1000 Euro, bei ihnen ist das Geld gut aufgehoben, sie wissen wo es gebraucht wird" fasste er seine gerade gefasste Entscheidung in kurzen Worten zusammen. Graulich bedauert sehr, dass er in diesem Jahr wieder nicht zusammen mit den Menschen im Haus St. Martin essen kann - aber er sieht die Corona-Situation auch realistisch. "Wenn das alles rum ist, dann machen wir mal ein ganz großes Essen", verspricht er gerne optimistisch in die Zukunft blickend jetzt schon.
So kennt Klaus Störch den Unternehmer Kurt-Jochem Graulich schon seit vielen Jahren. "Die Kurt Graulich Stiftung hilft immer schnell und unbürokratisch", weiß er schon lange, "und er hat auch immer gute Ideen, die anderen helfen. Sein Spendenaufruf für unser Haus im letzten Jahr hat zum Beispiel sehr gut gewirkt. Er ist wirklich ein Unternehmer mit einem sozialen Gewissen, dafür steht sein Gesicht und sein Name."
Kurt-Jochem Graulich ist sehr stolz darauf, dass in den 25 Jahren, seit denen die von ihm gegründete und nach seinem Vater benannte Stiftung nun besteht, schon zwei Millionen Euro an Spendengeldern vergeben werden konnten. "Schon mein Großvater und auch mein Vater waren sehr sozial eingestellt", erzählt er, und ergänzt mit einem bescheidenen Schmunzeln: "das habe ich, glaub‘ ich, geerbt." Er hat in diesem September seinen 75. Geburtstag gefeiert und ist mittlerweile seit 54 Jahren in dem von seinen Großeltern vor 100 Jahren gegründeten Baustoffhandel Gebrüder Graulich in Flörsheim tätig. "Den ganzen Tag Baustoffe verkaufen, ist zwar schon gut", findet der Unternehmer, "aber man muss auch noch etwas anderes machen. Deshalb arbeite sehr gerne für die Stiftung, ich möchte sie nicht mehr missen. Mit der Stiftung komme ich auch in ein anderes Milieu, in dem ich mich sehr wohl fühle. Mit Distanz wird das nix, es bringt nix, wenn man Schulmeister spielt." Also geht er auch zu den Menschen, die Hilfe brauchen und "macht" einfach. "Manche Leute haben schon zu mir gesagt, ich hätte den falschen Beruf", schmunzelt Graulich, aber Klaus Störch findet das gar nicht: "Nein, das war schon richtig so, sie sind in ihrem Beruf sehr erfolgreich - und jede Stiftung, die Gutes tut, braucht ja auch Kapital!"
Selbstverständlich hat Kurt-Jochem Graulich im Laufe der Jahre gerade auch durch die Stiftung viele Prominente kennen gelernt. "Das gefällt mir natürlich schon auch, solche bekannte und tüchtige Leute zu kennen", resümiert er und zählt ohne Mühe eine Reihe von prominenten Namen auf, "man bekommt eben viele Spenden auch nur, wenn man bei ihnen bekannt ist und dort selbst einen guten Namen hat." Dass die Kurt Graulich Stiftung und ihr Vorstandsvorsitzender einen "guten Namen" haben, steht schon lange fest - für seinen Einsatz für die Allgemeinheit und für Menschen die Hilfe brauchen wurde Kurt-Jochem Graulich schon im Jahr 2008 sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Anfragen nach Spenden erreichen die Stiftung aus ganz Deutschland. Alle vier Wochen trifft sich das Stiftungskuratorium aus Flörsheimer Bürgern unter dem Vorsitz von Kurt-Jochem Graulich und entscheidet, wohin Spendengelder fließen sollen. "Wir rechnen jeden Cent, der uns gespendet wird, ganz genau ab", sagt Graulich, "alles bekommen bedürftige Menschen." Die Kosten der Veranstaltungen, die von der Kurt Graulich organisiert werden, um Spenden zu erwirtschaften, werden immer von Kurt-Jochem Graulich selbst - und nicht etwa aus dem Stiftungsvermögen - bezahlt. "Wir sind auch Mitglied im Verband Deutscher Stiftungen", erzählt Graulich, "das ist gut, denn das schafft ebenfalls Vertrauen. Wenn man so was macht, dann darf das keine Show sein, man muss schon authentisch sein, mit dem was man macht." Das Kurt-Jochem Graulich authentisch ist, merkt man in allem was er tut und ganz besonders im persönlichen Gespräch mit ihm.
Im Haus St. Martin ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2013 die Unterstützung durch die Kurt Graulich Stiftung wie ein roter Faden zu erkennen. Wie sehr auch die Stiftung das, was man in der Caritas-Facheinrichtung für Wohnungslose tut, wertschätzt, zeigte sich in der Verleihung des Kurt Graulich-Stiftungspreises an die Einrichtung im Jahr 2014.
Bildunterschrift:
Stiftungsvorstandsvorsitzender Kurt-Jochem Graulich (links) in seinem Büro im Gespräch mit Klaus Störch (rechts), dem Leiter des Hauses St. Martin.