Jusos backen Plätzchen für Wohnungslose
Mitglieder des Vorstandes des Juso-Kreisverbandes Main-Taunus haben in der Vorweihnachtszeit Plätzchen selbst gebacken, sie in hübsche Tüten in einer (weihnachtlich) roten Kiste und mit roten (Nikolaus-) Mützen auf dem Kopf in die Caritas Facheinrichtung für Wohnungslose, das Haus Sankt Martin am Autoberg gebracht.
"Wir wollen ein symbolisches Zeichen setzen", erklärte Lisa Henties, "uns geht es hiermit darum, die Obdachlosigkeit sichtbar zu machen, die in der Wahrnehmung des ‚reichen‘ Main-Taunus-Kreises zwar nicht stattfindet, die aber tatsächlich da ist." Gerade im MTK blieben Wohnungslosigkeit und Armut für viele unsichtbar. "Sie ist aber da", wissen die jungen Politiker*innen.
"Es wird mehr gefördertes Wohnen gebraucht", erklärt Lisa Henties, die Vorsitzende der Jusos Main-Taunus, "und auch die Institutionen, die Obdachlosen und Wohnungslosen helfen, müssen mehr unterstützt werden." Im Main-Taunus-Kreis werde dieser Themenkreis unterschätzt, finden die Jusos Main-Taunus. "Auch Kinderarmut gibt es mehr als genug hier bei uns", weiß Henties, "nach Statistiken sind das etwa 10 Prozent, die realen Zahlen kann man an den vielen Familien sehen, die auf die Tafeln angewiesen sind."
Einrichtungsleiter Klaus Störch freute und bedankte sich für die Geste der Jusos, er regte an, solche Aktionen nicht nur auf die Weihnachtszeit zu beschränken - die Idee, auch mal im Sommer ein kleines Fest für die Besucher des Hauses Sankt Martin mitzugestalten, wurde von den Plätzchenspendern gerne aufgenommen.
Bei den Gästen der "Weihnachtsfeier to go" der Facheinrichtung am gleichen Tag wurden die selbstgebackenen Kekse durchaus nicht nur "symbolisch" betrachtet, sondern sehr gerne auch tatsächlich angenommen. "Mmh- selbstgebackene Plätzchen hatte ich schon ziemlich lange nicht mehr, die nehme ich mir gerne mit", war etwa der sehr erfreute Kommentar einer obdachlosen Dame.
Vorstandsmitglieder der Jusos Main-Taunus brachten selbstgebackene Weihnachtsplätzchen, um auf Wohnungslosigkeit im Kreis aufmerksam zu machen: (von links) Dunja Amani, Niclas Maether, Stefanie Eichler und Klaus Störch von Haus Sankt Martin, sowie Lisa Henties.