Caritas- Mobil für schwangere Flüchtlingsfrauen
Seit Mai 2016 ist die Schwangerenberatung des Caritasverbands für den Bezirk Main Taunus e.V. aufsuchend für schwangere Flüchtlingsfrauen tätig. Beraten werden Schwangere mit Fluchthintergrund vor und nach der Geburt, die in Gemeinschaftsunterkünften des Kreises leben. Das Angebot umfasst sowohl die psychosoziale Beratung in den aktuellen Lebens- und Wohnsituationen als auch die finanzielle und gesundheitliche Beratung. Die Vergabe von Mitteln der Bundesstiftung ‚Mutter und Kind‘, Informationen zur Hebammenversorgung und Vermittlung von Sachleistungen gehören ebenso zum Beratungsalltag wie die Fragen von Verhütung und Familienplanung und die Koordination weiterführender in- und externen Hilfen.
Mit einer Summe von 11.760 Euro griff die GlücksSpirale von Lotto Hessen der Caritas unter die Arme und ermöglicht die neue Mobilität. Von dem Lottogeld konnte ein Fahrzeug angeschafft werden, mit dem die Schwangerenberaterin die Gemeinschaftsunterkünfte im Main Taunus Kreis anfährt. Bei der Projektvorstellung am 20.September 2016 erhielt der Geschäftsführer des Caritasverbandes, Ottmar Vorländer, den symbolischen Scheck aus den Händen von Nebil Kaplan von LOTTO Hessen.
"Die Klientinnen sind sehr interessiert an den Abläufen rund um die Schwangerschaft und Geburt in Deutschland, wir haben viele Terminanfragen" ‘ weiß Katharina Kraft, die als zusätzliche Sozialarbeiterin in der Schwangerenberatungsstelle eingestellt wurde und ihren Schwerpunkt in der Arbeit mit den Flüchtlingsfrauen hat. "Die meisten Terminvereinbarungen erfolgen über Ehrenamtliche, die Flüchtlingsfamilien begleiten und unser Caritas- Angebot kennen", sagt Kraft. Für Frauen, die keine ehrenamtliche Begleitung haben, hilft die gute Kooperation zwischen Caritas und den zuständigen Sozialarbeitern des Main Taunus- Kreises. So können die Beratungsleistungen gezielt abgerufen und gut koordiniert werden.
‚Unser Caritas- Mobil ist groß genug, um auch mal einen Fahrdienst für Mutter und Baby samt Kinderwagen zu unserem wöchentlichen Babycafé zu organisieren‘ berichtet Katharina Kraft begeistert. Denn nicht alle Unterkünfte sind verkehrstechnisch gut angebunden, das Interesse von Frauen mit und ohne Fluchthintergrund an der Integration in bestehende Familienbildungsangebote ist jedoch groß.
"Besonders im Babycafé wird Integration gelungen gelebt", wissen auch die beiden anderen hauptamtlichen Schwangerenberaterinnen Natascha Freund und Marita Welsch, die das Frühe Hilfen- Angebot für junge Mütter unter 25 Jahren im Caritasfamilienzentrum Hofheim punktuell unterstützen. "Hier funktioniert die Verständigung auch ohne umfassende Sprachkenntnisse, weil die Emotionen der Mütter und deren Fragen rund um die Pflege und Versorgung des Babys unabhängig von Nationalitäten sehr ähnlich sind."
Natascha Freund und Marita Welsch freuen sich über die neue Kollegin und deren fachlich qualifizierte Unterstützung. Finanziert wird die Teilzeitstelle für drei Jahre über das Deutsche Hilfswerk sowie aus Eigenmitteln des Caritasverbandes. Einen Anstieg um rund 40% an Beratungen von Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund war in 2015 im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen, was die Verantwortlichen des Caritasverbandes motiviert hat, in diesem Jahr ein profiliertes Angebot zu schaffen. Dass es in der Kürze der Zeit so gut angenommen wurde, zeigt den hohen Bedarf der Zielgruppe. Zuschussgeber und Mitwirkende im Caritasverband freuen sich, dazu beizutragen, die Lebensbedingungen für Flüchtlingsfamilien und damit den Start ins Leben für viele Neugeborene zu verbessern.